Wenn der Sport zur Passion wird.
Stephan Hugenschmidt
Warum sind Sie ein aktiver Trailrunner geworden?
Stephan Hugenschmidt: So etwas entwickelt sich. Ich habe schon als Kind angefangen zu laufen. Mein Vater, der auch ein begeisterter Läufer war, hat mich immer mitgenommen, wenn ich Lust hatte. Damals ist er auch ab und zu in den Bergen gelaufen, und ich bin meistens mitgegangen. Aber ich habe selten selbst mitgemacht. Ich fand es nicht sehr befriedigend, einen Berg hinaufzulaufen und dann mit dem Zug hinunterzufahren. Schon vorher bin ich lieber in den Bergen oder über die Berge gelaufen, als nur auf einen Berg zu gehen. Richtig infiziert mit dem "Bergvirus" wurde ich, als ich nach dem Studium in die Schweiz (Uzwil) zog, um zu arbeiten. Damals ging ich jedes Wochenende in die Berge. Das ging drei Jahre lang so, bis ich mich entschloss, einen Traum zu verwirklichen und in die Berge zu ziehen. Der Zufall wollte es, dass Trumpf in Grüsch damals eine passende Stelle ausgeschrieben hatte, und so bin ich im Prättigau gelandet.
Was fasziniert Sie besonders am Trailrunning?
Stephan Hugenschmidt: Die Einfachheit des Sports. Im Prinzip braucht man nur gut eingelaufene Laufschuhe und schon kann es losgehen. Sich in der Natur, in den Bergen, schnell und leicht zu bewegen, das macht für mich den Reiz aus.
Ist das Prättigau für Trailrunning geeignet? Und wenn ja, was macht es besonders?
Stephan Hugenschmidt: Natürlich ist das Prättigau für Trailrunning geeignet! Ich schätze besonders, dass es nicht überlaufen ist und man stundenlang in einer intakten Natur unterwegs sein kann, ohne jemandem zu begegnen. Und natürlich die einzigartige Landschaft: zuerst die sanften Grasberge und dahinter die imposanten Felswände des Rätikons. Atemberaubend!
Welches Trailrunning-Highlight im Prättigau können Sie empfehlen?
Stephan Hugenschmidt: Auf jeden Fall die Schesaplana und von der Schesaplana-Hütte über den Schweizer Steig. Dieser Weg schlängelt sich durch die imposante Felswand des Rätikons. Aus der Ferne denkt man: Ohne Kletterausrüstung kommt man da nicht hinauf, aber der Weg entpuppt sich dann als spektakulär, aber überraschend einfach zu begehen. Vom Gipfel über Totalp nach Gamsluggen und über den Prättigauer Höhenweg zurück zur Schesaplanahütte, wo man gut verpflegt wird.