Kleines Kletterlexikon

Was bedeutet eigentlich Freeclimbing, Rotpunkt oder Flash? Wir erklären Ihnen die wichtigsten Begriffe rund ums Klettern.

Was bedeutet «Freeclimbing»?
Es sind keine künstlichen Hilfsmittel wie beim früheren Bergsteigen oder dem Technischen Klettern (siehe unten) erlaubt; das heißt, dass zur Fortbewegung am Fels keine technischen Hilfsmittel wie Strickleitern, Karabiner und ähnliches benutzt werden dürfen. Zwar darf mit Seil und Karabiner gesichert werden, es dient aber nur als Sicherheit im Falle eines Sturzes. Halte- und Trittpunkte sind rein die Strukturen der Felsoberfläche.

Ist Sportklettern etwas anderes als Bergsteigen?
Früher nannte man den Sport nur ganz simpel «Bergsteigen». Inzwischen haben sich jedoch verschiedene Disziplinen herauskristallisiert:
Beim Alpinklettern hat man es hauptsächlich mit höheren Bergen zu tun, oder zumindest mit Felsen, die einen alpinen Charakter aufweisen. Beim Sportklettern handelt es sich um Felsen, die gut abgesichert sind und meist nur aus einer oder wenigen Seillängen bestehen.

Bouldern
Bouldern definiert sich über ein paar einzelne und schwere Kletterzüge ohne Seil in einer maximalen Höhe von etwa sieben Metern. Die Sicherung besteht in der Regel in Bodenmatten.

On Sight
Damit bezeichnet man eine sturzfreie Begehung einer unbekannten Route im Vorstieg; also mit Seil von unten. Das Ganze muß zudem im ersten Versuch klappen; ansonsten wäre es nur noch «Rotpunkt» (siehe unten).
Der Kletterer darf die Route zwar vom Boden aus studieren, darf aber streng genommen nicht einmal andere Kletterer in der Tour beobachten. Die Route muß völlig unbekannt sein.

Flash
Flash-Klettern ist wie eine «On Sight»-Begehung, nur darf man die Route schon vorher studiert haben. Dies allerdings nicht durch einen Kletterversuch - sonst wäre es ebenfalls wieder «Rotpunkt» -, sondern durch das Ansehen der Schlüsselpunkte während einer Abseilaktion, oder durch das Beobachten eines anderen Kletterers.

Rotpunkt
Rotpunkt bedeutet, dass man eine Route im Vorstieg sturzfrei begangen, und alle Zwischensicherungen (Expressen) während des Kletterns selbst angebracht hat. Stürzt der Kletterer bei einer Begehung ins Seil, er möchte die Route jedoch unbedingt «Rotpunkt»-begehen, dann muß er das Seil abziehen und vom Boden aus neu starten.

Toprope
Toprope ist das Gegenstück zum Vorstiegsklettern. Der Kletterer begeht eine Route mit Seilsicherung von oben, und ist somit durch eine Umlenksicherung bereits gesichert.  

Soloklettern
Soloklettern ist das, was viele für Freeclimbing halten, also das Klettern ohne jegliche Sicherung. Auch Seil und Haken sind nicht erlaubt.  

Technisches Klettern
Das Technische Klettern kommt dort zum Einsatz, wo eine Passage nicht frei geklettert werden kann, also Hilfe in Form von künstlichen Haltepunkten, wie Strickleitern.

Wettkampfklettern
Das Wettkampfklettern ist vor etwa zehn Jahren aus dem Sportklettern hervorgegangen und hat ein klar strukturiertes Regelwerk. Es bietet einen objektiven Leistungsvergleich der Teilnehmer.

Speedklettern
Das Speedklettern ist eine Disziplin des Wettkampfkletterns. Zwei Kletterer müssen gleichzeitig an einer identischen Tour nebeneinander antreten.

Information aus www.softrock.de